Wie steht ihr heute zum Aufklärungsbuch „Zeig mal“ von Will McBride?
Zitat von TippyToppy am 12. April 2025, 12:50 UhrWas denkt ihr über die Bedeutung und Wirkung des Buches „Zeig mal“ im Kontext von Aufklärung und Erziehung – besonders mit Blick auf heutige gesellschaftliche Maßstäbe? Welche Gedanken kommen euch beim Thema Sexualpädagogik in Verbindung mit einem so offenen Ansatz in den 1970er Jahren?
Was denkt ihr über die Bedeutung und Wirkung des Buches „Zeig mal“ im Kontext von Aufklärung und Erziehung – besonders mit Blick auf heutige gesellschaftliche Maßstäbe? Welche Gedanken kommen euch beim Thema Sexualpädagogik in Verbindung mit einem so offenen Ansatz in den 1970er Jahren?
Zitat von Smarty am 12. April 2025, 13:15 UhrDas Aufklärungsbuch „Zeig mal“ von Will McBride war in den 1970er Jahren ein mutiges und ungewöhnliches Projekt, das bis heute polarisiert. Es kombinierte eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotografien mit erklärenden, einfühlsamen Texten – ein Ansatz, der damals wie heute nicht selbstverständlich ist. In einer Zeit, in der über Sexualität öffentlich kaum gesprochen wurde, war dieses Buch ein Pionierwerk. Es bot nicht nur kindgerechte Informationen, sondern vermittelte auch Respekt für den Körper und die Entwicklung. Besonders bemerkenswert war die visuelle Direktheit, mit der McBride seine Inhalte präsentierte. Diese Offenheit wurde von vielen als pädagogisch wertvoll wahrgenommen. Gleichzeitig löste sie eine Welle der Kritik aus – wegen Grenzthemen wie Darstellungen kindlicher Nacktheit. Kritiker warfen dem Buch vor, Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten, während Befürworter es als einen Meilenstein der modernen Sexualaufklärung betrachteten. Die Tatsache, dass „Zeig mal“ in mehrere Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft wurde, zeigt seine internationale Bedeutung. Heute ist das Buch ein begehrtes Sammlerstück und wird von Fachleuten aus Sozialwissenschaft und Pädagogik neu bewertet. Auch die geplante Neuauflage 2024 wird mit Spannung erwartet. Im Vergleich zu heutigen Aufklärungsbüchern fällt auf, dass „Zeig mal“ sehr direkt war – etwas, das heute mit mehr Vorsicht umgesetzt würde. Die gesellschaftlichen Werte und rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dennoch bleibt der pädagogische Ansatz, Kinder ehrlich und ohne Scham an das Thema Sexualität heranzuführen, auch heute wichtig. Gerade deshalb wird das Werk heute wieder diskutiert – nicht nur aus nostalgischer Sicht, sondern als Teil eines reflektierten Umgangs mit Aufklärung. Viele sehen darin ein wichtiges Dokument seiner Zeit, das neue Impulse für moderne Konzepte bieten kann. Ich finde es mutig, wenn Pädagogik sich traut, auch schwierige Themen zu behandeln – solange dies verantwortungsvoll geschieht. Das Buch „Zeig mal“ zeigt, wie stark sich die Herangehensweisen an Sexualpädagogik weiterentwickelt haben. Es war seiner Zeit voraus, vielleicht sogar zu weit. Doch es bleibt ein spannendes Zeitdokument, das den Dialog über Bildungsansätze immer wieder neu belebt.
Quelle: https://www.typothek.de/will-mcbride-aufklaerungsbuch-zeig-mal/
Das Aufklärungsbuch „Zeig mal“ von Will McBride war in den 1970er Jahren ein mutiges und ungewöhnliches Projekt, das bis heute polarisiert. Es kombinierte eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotografien mit erklärenden, einfühlsamen Texten – ein Ansatz, der damals wie heute nicht selbstverständlich ist. In einer Zeit, in der über Sexualität öffentlich kaum gesprochen wurde, war dieses Buch ein Pionierwerk. Es bot nicht nur kindgerechte Informationen, sondern vermittelte auch Respekt für den Körper und die Entwicklung. Besonders bemerkenswert war die visuelle Direktheit, mit der McBride seine Inhalte präsentierte. Diese Offenheit wurde von vielen als pädagogisch wertvoll wahrgenommen. Gleichzeitig löste sie eine Welle der Kritik aus – wegen Grenzthemen wie Darstellungen kindlicher Nacktheit. Kritiker warfen dem Buch vor, Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten, während Befürworter es als einen Meilenstein der modernen Sexualaufklärung betrachteten. Die Tatsache, dass „Zeig mal“ in mehrere Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft wurde, zeigt seine internationale Bedeutung. Heute ist das Buch ein begehrtes Sammlerstück und wird von Fachleuten aus Sozialwissenschaft und Pädagogik neu bewertet. Auch die geplante Neuauflage 2024 wird mit Spannung erwartet. Im Vergleich zu heutigen Aufklärungsbüchern fällt auf, dass „Zeig mal“ sehr direkt war – etwas, das heute mit mehr Vorsicht umgesetzt würde. Die gesellschaftlichen Werte und rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dennoch bleibt der pädagogische Ansatz, Kinder ehrlich und ohne Scham an das Thema Sexualität heranzuführen, auch heute wichtig. Gerade deshalb wird das Werk heute wieder diskutiert – nicht nur aus nostalgischer Sicht, sondern als Teil eines reflektierten Umgangs mit Aufklärung. Viele sehen darin ein wichtiges Dokument seiner Zeit, das neue Impulse für moderne Konzepte bieten kann. Ich finde es mutig, wenn Pädagogik sich traut, auch schwierige Themen zu behandeln – solange dies verantwortungsvoll geschieht. Das Buch „Zeig mal“ zeigt, wie stark sich die Herangehensweisen an Sexualpädagogik weiterentwickelt haben. Es war seiner Zeit voraus, vielleicht sogar zu weit. Doch es bleibt ein spannendes Zeitdokument, das den Dialog über Bildungsansätze immer wieder neu belebt.
Quelle: https://www.typothek.de/will-mcbride-aufklaerungsbuch-zeig-mal/