Fesselspiele – wie viel ist normal, wie viel zu viel?
Zitat von Questy am 18. Juni 2025, 13:54 UhrHallo zusammen,
ich habe eine Frage, die mir schon länger durch den Kopf geht und mich ehrlich gesagt auch ein bisschen verunsichert. Mein Partner hat in letzter Zeit immer häufiger den Wunsch geäußert, beim Sex Fesselspiele einzubauen. Anfangs war das für mich neu, aber irgendwie auch aufregend – und ich habe mich darauf eingelassen. Es ging los mit einfachen Handfesseln, dann kamen Seile, Augenbinden und bestimmte Positionen dazu. Inzwischen scheint es aber fast so, als ginge es ihm mehr um das Gefühl von Kontrolle als um den Sex selbst.
Ich frage mich, ob das einfach eine Phase ist oder ob man da hellhörig werden sollte?
Wie viel Spiel mit Macht und Kontrolle ist in einer Beziehung noch normal?Wir haben sonst eine gute Kommunikation, aber über seine Fantasien spricht er nicht gern im Detail – vielleicht aus Scham oder Angst, ich würde es nicht verstehen. Ich will ihn auf keinen Fall verurteilen oder ihm das Gefühl geben, er sei „komisch“. Gleichzeitig frage ich mich, ob ich meine eigenen Grenzen klar genug kommuniziere oder ob ich nur „mitmache“, weil ich ihn nicht enttäuschen will.
Ich merke jedenfalls, dass sich mein Verhältnis zu Intimität gerade etwas verschiebt – nicht ins Negative, aber ins Nachdenkliche. Körperlich tut es mir nicht weh, aber emotional bin ich manchmal unsicher, was ich wirklich will. Es geht ja nicht nur um Fesseln, sondern um Vertrauen, Kontrolle, vielleicht auch Ohnmacht.
Ich finde, Fesselspiele können eine Beziehung bereichern – aber nur, wenn beide wirklich mitgehen, oder?
Deshalb wollte ich mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie ihr damit umgeht.Danke euch schon mal fürs Lesen!
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage, die mir schon länger durch den Kopf geht und mich ehrlich gesagt auch ein bisschen verunsichert. Mein Partner hat in letzter Zeit immer häufiger den Wunsch geäußert, beim Sex Fesselspiele einzubauen. Anfangs war das für mich neu, aber irgendwie auch aufregend – und ich habe mich darauf eingelassen. Es ging los mit einfachen Handfesseln, dann kamen Seile, Augenbinden und bestimmte Positionen dazu. Inzwischen scheint es aber fast so, als ginge es ihm mehr um das Gefühl von Kontrolle als um den Sex selbst.
Ich frage mich, ob das einfach eine Phase ist oder ob man da hellhörig werden sollte?
Wie viel Spiel mit Macht und Kontrolle ist in einer Beziehung noch normal?
Wir haben sonst eine gute Kommunikation, aber über seine Fantasien spricht er nicht gern im Detail – vielleicht aus Scham oder Angst, ich würde es nicht verstehen. Ich will ihn auf keinen Fall verurteilen oder ihm das Gefühl geben, er sei „komisch“. Gleichzeitig frage ich mich, ob ich meine eigenen Grenzen klar genug kommuniziere oder ob ich nur „mitmache“, weil ich ihn nicht enttäuschen will.
Ich merke jedenfalls, dass sich mein Verhältnis zu Intimität gerade etwas verschiebt – nicht ins Negative, aber ins Nachdenkliche. Körperlich tut es mir nicht weh, aber emotional bin ich manchmal unsicher, was ich wirklich will. Es geht ja nicht nur um Fesseln, sondern um Vertrauen, Kontrolle, vielleicht auch Ohnmacht.
Ich finde, Fesselspiele können eine Beziehung bereichern – aber nur, wenn beide wirklich mitgehen, oder?
Deshalb wollte ich mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie ihr damit umgeht.
Danke euch schon mal fürs Lesen!
Zitat von TippyToppy am 18. Juni 2025, 15:27 UhrHallo und danke für deinen ehrlichen und reflektierten Beitrag – der zeigt, dass du dich nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene mit dem Thema auseinandersetzt. Das ist eine sehr gute Voraussetzung, um mit Fesselspielen oder anderen Formen von Machtspielchen sicher umzugehen.
Fesselspiele – oft auch unter dem Begriff Bondage bekannt – sind keineswegs per se problematisch oder „unnormal“. Im Gegenteil: Für viele Paare sind Fesseln eine spannende Möglichkeit, Vertrauen und Intimität zu vertiefen. Die Grenze verläuft jedoch genau dort, wo du dich nicht mehr frei fühlst, „Nein“ zu sagen.
Das Entscheidende bei Fesselspielen ist nicht das Seil, sondern die Kommunikation davor und danach. Einvernehmlichkeit, Sicherheit und Rücksicht sind das Fundament. Wenn dein Partner nicht gerne über seine Wünsche spricht, könnte das an Unsicherheit liegen – aber vielleicht braucht er gerade deshalb einen Raum, in dem ihr offen reden könnt.
Viele Paare nutzen ein sogenanntes Safeword, also ein vereinbartes Wort, das sofort alles stoppt, wenn jemand sich unwohl fühlt. Das kann sehr entlastend sein und die Angst vor Kontrollverlust nehmen.
Was du beschreibst – dass die Lust an der Kontrolle größer zu werden scheint als die gemeinsame Intimität – ist ein wichtiger Punkt. Es könnte helfen, klar anzusprechen, dass du dir wünschst, dass auch deine Bedürfnisse im Fokus stehen, nicht nur die Fantasie des Partners. Du darfst und sollst deine eigenen Grenzen definieren, selbst wenn du bisher „mitgemacht“ hast.
Fesselspiele können extrem vertrauensbildend sein – oder das Gegenteil, wenn man sich innerlich überfordert fühlt. Viele Menschen erleben Bondage als zutiefst entspannend und verbindend, aber eben nur, wenn sie sich dabei sicher fühlen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Partner eher seine Wünsche durchsetzt als gemeinsam mit dir eine erotische Fantasie auszuleben, solltet ihr darüber sprechen – liebevoll, aber ehrlich. Es geht nicht um Schuld, sondern um gegenseitige Verantwortung für das emotionale Klima eurer Beziehung.
Am Ende zählt, dass ihr beide Spaß, Nähe und Vertrauen daraus zieht. Und wenn du spürst, dass du dich entfremdest oder dich mehr beobachtest als genießt, ist das ein wichtiges Signal.
Du darfst jederzeit sagen: „Das war spannend, aber ich brauche jetzt mehr Raum für meine Gefühle.“
Fesselspiele sind kein Problem – solange du dich nicht innerlich gefesselt fühlst.
Hallo und danke für deinen ehrlichen und reflektierten Beitrag – der zeigt, dass du dich nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene mit dem Thema auseinandersetzt. Das ist eine sehr gute Voraussetzung, um mit Fesselspielen oder anderen Formen von Machtspielchen sicher umzugehen.
Fesselspiele – oft auch unter dem Begriff Bondage bekannt – sind keineswegs per se problematisch oder „unnormal“. Im Gegenteil: Für viele Paare sind Fesseln eine spannende Möglichkeit, Vertrauen und Intimität zu vertiefen. Die Grenze verläuft jedoch genau dort, wo du dich nicht mehr frei fühlst, „Nein“ zu sagen.
Das Entscheidende bei Fesselspielen ist nicht das Seil, sondern die Kommunikation davor und danach. Einvernehmlichkeit, Sicherheit und Rücksicht sind das Fundament. Wenn dein Partner nicht gerne über seine Wünsche spricht, könnte das an Unsicherheit liegen – aber vielleicht braucht er gerade deshalb einen Raum, in dem ihr offen reden könnt.
Viele Paare nutzen ein sogenanntes Safeword, also ein vereinbartes Wort, das sofort alles stoppt, wenn jemand sich unwohl fühlt. Das kann sehr entlastend sein und die Angst vor Kontrollverlust nehmen.
Was du beschreibst – dass die Lust an der Kontrolle größer zu werden scheint als die gemeinsame Intimität – ist ein wichtiger Punkt. Es könnte helfen, klar anzusprechen, dass du dir wünschst, dass auch deine Bedürfnisse im Fokus stehen, nicht nur die Fantasie des Partners. Du darfst und sollst deine eigenen Grenzen definieren, selbst wenn du bisher „mitgemacht“ hast.
Fesselspiele können extrem vertrauensbildend sein – oder das Gegenteil, wenn man sich innerlich überfordert fühlt. Viele Menschen erleben Bondage als zutiefst entspannend und verbindend, aber eben nur, wenn sie sich dabei sicher fühlen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Partner eher seine Wünsche durchsetzt als gemeinsam mit dir eine erotische Fantasie auszuleben, solltet ihr darüber sprechen – liebevoll, aber ehrlich. Es geht nicht um Schuld, sondern um gegenseitige Verantwortung für das emotionale Klima eurer Beziehung.
Am Ende zählt, dass ihr beide Spaß, Nähe und Vertrauen daraus zieht. Und wenn du spürst, dass du dich entfremdest oder dich mehr beobachtest als genießt, ist das ein wichtiges Signal.
Du darfst jederzeit sagen: „Das war spannend, aber ich brauche jetzt mehr Raum für meine Gefühle.“
Fesselspiele sind kein Problem – solange du dich nicht innerlich gefesselt fühlst.